Möchtest Du Deinen Kleiderschrank ausmisten – oder sogar eine minimalistische Garderobe aufbauen? Die Frage „Wie viel Kleidung brauche ich wirklich?“ taucht dabei zwangsläufig auf.
Gleich vorweg – dies wird kein Beitrag über allgemeingültige „Must-haves“, al á in jeden Schrank gehört ein schwarzer Blazer oder Trenchcoat.
In diesem Beitrag gebe ich Dir 3 wichtige Tipps – die auch zum Nachdenken anregen.
So wirst Du herausfinden, wie viel Kleidung in Deinen Kleiderschrank gehört – und was NICHT.
Grundausstattung und individuelle Must-haves für Deinen Kleiderschrank
Eine allgemeingültige Regel wie viel Kleidung man braucht, ist fast unmöglich. Denn es ist von vielen Faktoren abhängig.
Welche Faktoren das sind, erfährst Du in diesem Beitrag – das gibt Orientierung und Klarheit für Deine ganz persönlichen Must-haves im Kleiderschrank.
Los geht’s
1. Überdenke Dein Konsumverhalten.
Ist Dein Kleiderschrank voll mit Kleidung, die Du selten oder nie trägst?
Bevor Du überlegst wieviel und was Du brauchst, sollten Du zuerst überdenken wie und warum Du Kleidung konsumierst:
- Warum kaufst Du allgemein und aus welcher Laune heraus?
- Warum das jeweilige Kleidungsstück – und in welcher konkreten Stimmung?
- Bedenkst Du Anlass und Outfitmöglichkeiten?
- Was passierte nach dem Kauf? (ab in den Schrank und vergessen?)
- Weißt Du grundsätzlich was Dir steht?
Diese Überlegungen helfen Dir Fehlkäufe und Schrankhüter zu vermeiden – und loszulassen, was nicht zu Dir passt.
2. Kleidung finden, die zu Dir und Deinem Leben passt.
Jede Garderobe ist so individuell ist wie seine Besitzerin ;).
Welche und wie viel Kleidung Du brauchst, ist davon abhängig, ob Du beruflich beispielsweise einen Dresscode beachten musst.
Auch Dein Freizeitleben beeinflusst welche Garderobe Du brauchst.
Häufig beeinflussen uns sogar Wunschvorstellungen beim Kauf der Kleidung:
Wir wünschen uns Situationen oder Anlässe – und kaufen Kleidung die zum Leben, das wir tatsächlich führen, gar nicht passen. Verrückt oder? So entsteht ein Schrank voller Kleidungsstücke, die Du nicht brauchst ;).
- Was bringt Dir das dritte Cocktailkleid, wenn Du keine Anlässe hast diese zu tragen!?
- Oder das wunderschöne und super empfindliche Seidenkleid, das schnell Fäden zieht.
- In vielen Modezeitungen steht, dass ein schwarzer Blazer und das kleine Schwarze in den Kleiderschrank gehören. Doch was bringt’s, wenn Du Dich darin verkleidet fühlst?!
Kleidungsstücke zu besitzen, die nicht zu Dir und Deinem Leben passen, sind Schrankhüter.
Eine Aufgabe für Dich:
- Überlege welche Anlässe Du hast – wo gehst Du aus, wo arbeitest Du, wie sieht Deine Freizeit aus?
- Was sind die Kleidungsstücke, die dazu passen und die Dir ein Wohlgefühl geben?
- Wie empfindlich darf die Kleidung sein?
- Brauchst Du viel Bewegungsfreiheit in Deiner Kleidung?
- Wie ist Dein Wasch- und Bügelverhalten?
Wichtig: Mache Dir bei diesen Überlegungen nichts vor ;).
Schätze realistisch ein, wie oft bestimmte Anlässe in Deinem Leben vorkommen.
Sobald Du Klarheit darüber hast, bekommst Du ein Gefühl welche und wie viele Kleidungsstücke Du benötigst.
3. Dein nachhaltiger Kleiderschrank
Auch Nachhaltigkeit spielt beim bewussten Kaufverhalten bzw. Modekosum eine Rolle.
Wusstest Du, dass ein Kleidungsstück erst dann keinen „Fußabdruck“ mehr hinterlässt, nach dem wir es mindestens 30 x getragen haben?
Die Herstellung von Textilien verbraucht Unmengen von Ressourcen. Von den Arbeitsbedingungen in Fabriken von Bangladesch etc. haben wir allen schon gelesen – und es sollte niemand die Augen davor verschließen.
Schon im Kleinen kann jeder von uns zu einer Verbesserung beitragen:
- Es lohnt sich nach Secondhand-Kleidung zu suchen. Mittlerweile gibt es viele Secondhand Anbieter sowohl Online als auch gute Secondhand Geschäfte.
- Nutze den Service eines Änderungsschneiders, bevor Du ein Kleidungsstück aussortierst nur weil es nicht mehr passt oder weil z.B. ein Reißverschluss kaputt ist.
- Achte beim Kauf der Kleidung auf die Qualität des Stoffes und der Verarbeitung. So hast Du lange Freude daran.
- Falls Du eine Schnäppchenjägerin Bist: Kaufe nur, womit Du auch zu regulärem Preis liebäugeln würdest.
Weniger ist oft mehr – weil es Klarheit und Überblick gibt.
In diesem Zusammenhang könnte die Capsule Wardrobe etwas für Dich sein. Ein Kleiderschrank mit wenigen Teilen, die alle vielseitig untereinander kombinierbar sind. Hier ein Blogbeitrag darüber (Link: Blogbeitrag zur Capsule Wardrobe in 7 Schritten).
Zahlen & Fakten – was sollte unbedingt im Kleiderschrank sein?
Der Schlüssel sind die Basics – einfarbige und schlichte Teile, die stilistisch nicht festgelegt sind und vielseitige Kombinationsmöglichkeiten ergeben.
Als Richtwert für eine Grundausstattung mit Kleidungsstücken in Basisfarben (Schwarz, Dunkelblau, Weiß, Grau, Sand/Beige) sind 20 – 40 Kleidungsstücke pro Saison
Dazu kommen einige farbenfrohe und gemusterte Highlights.
Lege Dir eine Tabelle an und notieren:
- Die Wochentage + Deine Anlässe und Termine: Was trägst Du häufig, was weniger.
- Beobachte im Laufe der kommenden Tage / Wochen Dein „Anziehverhalten“ und machen Dir dazu Notizen.
- Bedenke, wie oft Du waschen möchtest. Je öfter Du Wäsche wäschst, desto weniger Kleidung zum Wechseln benötigst Du.
Deine Liste aktualisiere ca. alle 6 Monate und so kommst Du schrittweise zu Deiner ganz persönlichen Liste der Grundausstattung und wichtigen Must-Haves.
Fazit:
Deine Kleidung und das, was Du brauchst, ist so individuell ist wie Dein Leben und Dein Alltag. Allgemeingültige Must-Haves oder eine allgemeine Angabe zur Grundausstattung einer Garderobe sind daher schwer möglich.
Werde Dir bewusst über Deinen persönlichen Stil und welche Kleidungsstücke zu Dir passen. So wirst Du Fehlkäufe und Schrankhüter vermeiden!
Auch das Kofferpacken für den Urlaub wird so deutlich einfacher.
Und wie immer – bei Fragen fragen ;).
Herzlichst
Sonja Garrison
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Wir kennen uns noch nicht? Ich bin Sonja Garrison und unterstütze meine Kundinnen und Kunden auf ihrer Stilreise – hin zu einem Wohlfühl-Look mit WOW-Effekt. So bringe ich Ordnung in Kleiderschränke und gebe Sicherheit im Modedschungel.
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Bildquellen: Adobe Stock und Sonja Garrison, Stilberatung.