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Kleidung ändern – was nicht passt, wird passend gemacht

Kleidung von der Stange – mit viel Glück passt sie auf Anhieb perfekt. Doch oft sitzt ein Kleidungsstück nicht richtig.

Vermutlich kennen Sie daher folgende Situation:

Sie entdecken ein Kleidungsstück nach dem Sie schon so lange gesucht haben. Sie schlüpfen voller Vorfreude hinein – und es passt NICHT! Der Rock oder das Kleid ist zu lang, auch die Ärmellänge von Bluse oder Sakko reicht bis zu den Fingerspitzen, die Taille ist zu weit und Sie stellen sich die Frage – lohnt sich eine Änderung oder doch lieber weitersuchen?

Kleidung ändern (lassen) „Was nicht passt, … wird passend gemacht!“

Wie oft – und für was nutzen Sie den Service eines Änderungsschneiders?

Oder ändern Sie Ihre Kleidung selbst?

Wahrscheinlich viel zu wenig.

Meist beschränkt es sich auf das Kürzen von Hosen. Doch da ist viel mehr möglich – wenn man kreativ ist. Als gelernte Maßschneiderin und Bekleidungstechnikerin im Bereich „Gestaltung“ weiß ich wovon ich spreche.

Nicht immer passen wir da hinein, worein wir passen wollen.

Die Kleidung die Sie im Geschäft vorfinden, ist für den Durchschnittskunden des jeweiligen Herstellers gemacht. Größen und Passformen schwanken daher von Label zu Label. Mehr Infos: Blogbeitrag „Kleidergrößen und Passform“

Mit 163 cm bin ich kleiner als die deutsche Durchschnittsfrau von ca. 170 cm. Das führt dazu, dass knieumspielende Röcke bei mir fast wadenlang sind. Mein Hohlkreuz lässt regelmäßig den Bund von Röcken und Hosen „schlackern“, weshalb auch hier die Nähnadel gezückt werden muss.

Bei mancher Kundin sind die Armlöcher zu eng, Schultern schlackern, Brustabnäher beulen aus.

Wo schlackert’s oder klemmt’s bei Ihnen?

Nehmen Sie das nicht hin, sondern suchen Sie mit einem Änderungsschneider nach Lösungen.

Seien Sie kreativ!

Denken Sie über das klassische Ändern von Kleidung hinaus.

Ein paar Beispiele:

  • Ein Kleid, welches Ihnen an der Hüfte zu eng geworden ist, könnte es ein tolles Oberteil werden.
  • Ein Kleid, das nur im Schrank hängt, könnte zum Rock umgenäht und viel öfter zum Einsatz kommen (siehe Bild unten rechts).
  • Ist Ihre alte Streifenbluse oder Jeansjacke zu langweilig? Dann bügeln Sie sich „Patches“ darauf.

Eine weitere kreative Möglichkeit hat eine Kundin von mir genutzt: Sie besaß viele Kleider ohne Ärmel. Im Business muss sie jedoch die Schultern bedecken. Daher hat sie sich vom Schneider nachträglich Ärmel einnähen lassen und kann ihre Kleider nun ohne Jacke oder Blazer im Büro tragen. Diese Änderung ist für kurze als auch lange Ärmel geeignet (siehe Bild unten links).

Ein Tipp für verwaschene Lieblings-Kleidungsstücke: Es gibt die Möglichkeit den Schnitt vom vorhandenen Kleidungsstück „abnehmen“ zu lassen – und aus diesem ein neues Kleidungsstück zu fertigen. Dies übernimmt ein Maßatelier.

Kann mein Änderungsschneider das überhaupt?

Bei meinen Garderobenchecks gebe ich viele der oben genannten Ideen an meine Kunden weiter. Manchmal siegt die Bequemlichkeit, das Kleidungsstück überhaupt zum Schneider zu bringen – oder die Angst, keinen guten Änderungsschneider zu finden. Das ist nachvollziehbar. Fragen Sie daher in Ihrem Umfeld nach Erfahrungswerten und Empfehlungen. Sie können den Schneider mit einer kleinen Änderung testen und sich im Zweifelsfall eine zweite Meinung einholen.

Lohnen sich die Kosten für Änderungen?

Neulich sagte eine Kundin „Der Rock war reduziert und hat nur noch 30 Euro gekostet. Da kostet die Änderung mehr – das lohnt sich nicht!“ Ich sage – es lohnt sich – wenn der Rock danach getragen wird. Ansonsten versauert auch ein „Schnäppchen“ für 30 Euro unnötig im Schrank.

Kleidung ändern – selbst ist die Frau (der Mann)

Haben Sie Spaß am Nähen und trauen sich noch nicht an Kleidung heran? Nur Mut. Hosen umnähen und kreativ sein – das können auch Sie! Es gibt immer mehr Näh-Schulen und Workshops die zum Thema angeboten werden. Komplizierte Änderungen können Sie ja erst einmal vom Schneider-Profi durchführen lassen.

Bei der nächsten Anprobe im Geschäft – oder bei Ihrem Garderobencheck – denken Sie also über mögliche Änderungen und „Upgrades“ nach.

Denn unsere Kleidung ist für UNS gemacht – sie soll sich uns und unseren Proportionen anpassen. Nicht umgekehrt.

Von Herzen

Sonja Garrison

 

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