Bunte Farben kombinieren – das wirkt für viele so kompliziert, dass nur Grau und Schwarz getragen wird. Dabei ist es ganz einfach farbige Kleidung zu kombinieren, wenn Du ein paar Grundregeln kennst.
Damit Du ab jetzt weißt, worauf es bei Farbkombinationen in der Kleidung ankommt, teile ich in diesem Beitrag meine 8 besten Styling-Tipps.
Welche Farben passen zusammen?
Viele meiner Kundinnen und Kunden kommen in der Farbberatung zu mir und sagen:
„Ich mag bunte Kleidung – aber ich weiß nicht wie ich die kombinieren soll!“
Ein Kleiderschrank voller bunter Kleidung wie Pipi Langstrumpf, muss es übrigens nicht werden *schmunzel*. Basisfarben bzw. neutrale Farben wie Weiß, Grau, Schwarz, Dunkelblau etc. sind wichtig für die vielseitige Kombinierbarkeit. Wenn Du nur Oberteile in Pink, Lila, Türkis und Hosen in Gelb, Orange, und Rot hättest, mag das im Schrank schön aussehen. Doch beim Kombinieren wird es auf die Dauer schwierig.
Meinen 8 besten Tipps für einen Kleiderschrank mit bunter Kleidung und Konzept
1. Kenne Deinen Farbtyp
Mode und Trends wechseln ständig und oft wird eine Farbe zum Trend, die uns NICHT steht.
„Die beste Farbe auf der ganzen Welt ist die, die gut an dir aussieht.“
Dieses Zitat ist von Coco Chanel und ich finde es sehr treffend.
Senfgelb, Curry und Orange sind typische Beispiele für Farben, die wenigen Menschen stehen. Dennoch finden wir sie in der Herbstsaison in vielen wunderschönen Kollektionen. Da ist es verlockend zuzugreifen, auch wenn die Farbe viele Teints fahl und blass erscheinen lässt. Langfristig wird ein Kleidungsstück das Dir farblich nicht steht, eher zum Schrankhüter.
TIPP: Teste die Kleidung beim Kauf unbedingt bei Tageslicht. Sei ehrlich zu Dir selbst und gib das Kleidungsstück im Zweifelsfall zurück. Eine Farbberatung und der dazu passende Farbfächer hilft Dir, Deine Farben im Geschäft zu erkennen.
2. Entwickle ein Farbkonzept für Deine Kleidung
Das funktioniert wie eine kleine in sich geschlossene Kollektion. Darin sind alle Elemente wie Oberteile, Hosen, Röcke, Kleider, Mäntel, Schuhe und die Muster der Kleidung farblich aufeinander abgestimmt.
Fall Du deinen Farbtyp schon weißst, kannst Du direkt loslegen. Du hast noch keine Farbberatung gemacht? Dann überlege, welche Farben Du besonders gerne trägst und die immer wieder in Deinen Outfits auftauchen.
Entscheide Dich für 4 – 6 Basisfarben Deiner Kleidung. Zur Auswahl hast Du je nach Farbtyp: Schwarz, Weiß, Grau, Marineblau, Beige, Braun und Weiß. Vor allem Basics (zeitlose und vielseitig kombinierbare Kleidungsstücke) sollten in diesen Farben gehalten sein: Hosen, Mäntel, Jacken, Schuhe, Taschen, ein paar Shirts und sonstige Oberteile.
Dazu kommen 4 – 6 WOW-Farben. Das sind die Farben aus Deiner Farbpalette, die Dich und Deinen Teint so richtig zum Strahlen bringen. Wichtig: Diese WOW-Farben solltest Du untereinander kombinieren können. Hier kommen die Tipps ab Punkt 6 ins Spiel.
In der Farbberatung ermittle ich neben dem Farbtyp auch die besten Basis- und WOW-Farben. Mit diesem Grundgerüst für das Farbkonzept, kann man perfekt loslegen.
Hier ein Beispiel eines Farbkonzepts, welches ich für eine Kundin in der Imageberatung erstellt habe:

Farbkonzept einer Kundin aus der Imageberatung
Alle WOW-Farben (Akzentfarben) kann meine Kundin untereinander kombinieren und auch mit all ihren Basisfarben. In gemusterten Kleidungsstücken kommen diese Farben ebenfalls vor.
Meine Kundin hält sich bis heute an Ihr Farbkonzept. Das Kombinieren im Alltag und das Kofferpacken für Geschäftsreisen und Urlaube, ist nun ruck zuck erledigt.
3. Kombination aus Basisfarben + 1 bunte Farbe
Die einfachste Art um kräftige Farben zu kombinieren: Wählen Sie ein bis zwei Kleidungsstücke in Basisfarben (Schwarz, Dunkelblau, Grau, Weiß, Beige) und kombinieren Sie diese mit einer Akzentfarbe. Beispielsweise eine weißen Jeans + ein pinkes Oberteil und Schuhe in Taupe/Beige. Auch die Jacke könnte in Taupe sein (Bild rechts). Oder eine Hose in Marineblau + Blusenshirt in Wollweiß und ein Blazer in Petrol (Bild mittig).
- Petrol als sanfter Farbmix mit Beigetönen
- Petrol, kontrastreich kombiniert mit Wollweiß und Marineblau
- Pink wirkt softer durch Wollweiß und Taupe
Jetzt wird’s richtig bunt: Nutzen einen Farbkreis
Es gibt Künstler, die sich Gedanken um die Mischungen von Farben machten. z.B. Johannes Itten oder auch Goethe. Sie entwickelten Farbkreise, um Farbmischungen aufzuzeigen. Johannes Itten ist übrigens der Wegbereiter der heutigen Farbberatung.
Ein Farbkreis ist Dein Wegweiser durch das Farblabyrinth. Wenn Du eine paar Grundregeln der Farbenlehre kennst, wird das Kombinieren der Farben in einem Outfit ganz leicht.
Rot, Blau und Gelb in der Mitte, sind die sogenannten Primärfarben. Sie können nicht aus anderen Farben zusammen gemischt werden.
Mischt man Primärfarben, so erhält man die Sekundärfarben Grün, Orange und Violett.
Werden wiederum Primär- mit Sekundärfarben gemischt, erhält man Tertiärfarben wie Rotorange, Blaugrün, etc. Mehr Informationen zur Farbenlehre (Farbkreis: Wikipedia)
4. Monochrome Farben kombinieren
Ein monochromer Look ist entweder komplett einfarbig (Ton-in-Ton) und auch Abstufungen einer Farbe sind möglich. Damit sind unterschiedliche Helligkeiten einer Farbe gemeint.
Ton-in-Ton Looks sind sehr edel: Beispielsweise ein Look komplett in Cremeweiß oder auch Hosenanzüge und Kostüme in kräftigen Farben. Oder wie wäre es mit einem Outfits in der Farbfamilie Türkis / Petrol. Die einzelnen Kleidungsstücke wählst Du in unterschiedlichen Helligkeiten.
Eine Erweiterung des monochromen Looks: Kombinieren von monochromen Farben + 1 Basisfarbe.
… zum monochromen Look könntest Du eine Basisfarbe kombinieren. Beispielsweise eine weiße Hose + ein Shirt in Altrosa und dazu ein bordeauxfarbener Blazer. Oder eine dunkelblaue Hose + mintfarbene Bluse + petrolfarbener Blazer
Du möchtest mehr anschauliche Tipps: In meinen Onlinekurs zum Kombinieren gibts jede Menge Beispiele >Onlinekurs zum Kombinieren
5. Komplementäre Farben kombinieren
Im Farbkreis gegenüberliegende Farben nennt man Komplementärfarben. Werden sie miteinander kombiniert, ist die Zusammenstellung für das Auge harmonisch. Beispiele sind: Blau und Orange, Violett und Gelb oder auch Grün und Pink.
Diese Farbkombinationen werden gerne in gemusterter Kleidung aufgegriffen. Achte mal darauf! 😉
6. Analoge Farbkombinationen
Farben, die im Farbkreis direkt nebeneinander liegen, sehen ebenfalls sehr schön harmonisch aus. Analoge Farbkombinationen wirken ruhig und dabei fröhlich. Beispiele sind: Rot, Orange und Gelb.
Bei dieser Farbkombination ist es wichtig, dass genügend Kontrast zwischen den Farben vorhanden ist.
7. Triadische Farbkombination
Sie besteht aus drei Farben, die jeweils im gleichen Abstand auf dem Farbkreis verteilt sind. Violett, Grün, Orange bilden eine Triade, ebenso wie Gelb, Blau, Rot.
Diese Farbkombination ist sehr auffällig und lebendig. Eine Balance ist wichtig um den Look nicht zu überladen.
Das gelingt sehr leicht, indem Du eine der Farben in den Fokus des Outfits stellst und die beiden anderen Farben als Akzent aufgreifst.
Die Triade ist übrigens auch bei Mustern sehr beliebt.
8. Farben in den Accessoires einsetzen
Du kannst die Farbe eines Musters im Schmuck, in den Schuhen oder auch der Handtasche aufgreifen.
Oder wie auf dem Bild rechts unten: Ein kobaltblauer Overall wird mit einer Tasche in Pink kombiniert.
Farbneutrale Kleidung wie auf dem Bild links unten, wirkt durch ein farbiges Accessoire gleich viel frischer.
Oder stelle Dir einen komplett einfarbigen Look in Weiß vor, bei dem eine knallrote Tasche oder ein Schal den Farbtupfer bietet.
Noch ein Tipp am Rande: Kräftige Farben betonen die Stärken Deiner Figur
Das Bewusstsein für Deine Stärken am Körper ist wichtig. Du magst Deinen Oberkörper? Dann trage im Oberkörper knallige Farben. Das zieht den Blick genau dorthin.
Passende Farbkombinationen können sogar strecken. Beispielsweise Ton-in-Ton und alle monochromen Looks. Da das Auge hier wenig unterbrochen wird, führt dies zu einer Streckung.
Bei Pinterest habe ich ein Board mit Outfitnspirationen erstellt. Schauen Sie doch mal rein: Link zum Pinterest Board.
FAZIT – Farben kombinieren ist nicht schwer
Der Farbkreis gibt eine großartige Orientierung.
Wichtig ist zu wissen welche Farben Dir stehen, daraus ein Farbkonzept zu entwickeln und mit dessen Hilfe gezielt einkaufen zu gehen.
Mit jedem neuen Kleidungsstück, das diese Kritikern erfüllt und zu Deiner Garderobe passt, wird die Kleidung vielseitiger kombinierbar.
In meinem Onlinekurs „Outfitmagie“ – gibt es direkt umsetzbaren Styling-Tipps zum Kombinieren von Outfits. Farben kombinieren hat ein komplettes Modul im Kurs! Mit kurzen Videos, die sich gut in den Alltag intergrieren lassen, Workbook für Notizen und Übungen. Hier gibt es mehr Informationen zum Kurs:
Das Auswählen der Kleidung morgens vor dem Kleiderschrank wird leichter, ebenso das Kofferpacken und Du sparst viel Geld, Zeit und Nerven.
Viel Spaß dabei!
Herzlichst
Sonja Garrison
Wir kennen uns noch nicht? Ich bin Sonja Garrison und unterstütze vor allem Frauen auf dem Weg zu einem Stil, der wirklich passt. Ich bringe Ordnung in Kleiderschränke und gebe Sicherheit im Modedschungel.
Das könnte Dich auch interessieren: 5 Mythen über Schwarz und Wie Du mit BASICS spannende Outfits kombinierst
Bildquellen: fotolia, Adobe Stock und von Sonja Garrison, Stilberatung.
PS: Hole Dir 1 – 2 x pro Monat weitere STIL-Tipps, spezielle Angebote und die neusten Blogbeiträge. Hier gehts zum Anmeldeformular für den Newsletter: Anmeldung!
Als Dankeschön gibt’s für 0,00 Euro meinen Outfitwegweiser.
Die Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit mit nur einem Klick möglich.